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"Der Weise Narr von Wismar"

Praxis für Ent-Spannung und kreative Lösungen

Dr. Tilman Kiehne

Beratung - Mediation - Entspannung - Hypnotherapie - Rauchentwöhnung - Veranstaltungen
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12. Februar; Thema: "Klima - Wandel oder Katastrophe?"

Nächster Termin: [2025] 15. Januar; Thema: "Eins, zwei, drei, viele? - Diversität im Alltag"

11. Dezember

Nur zu dritt, deswegen ein gemütlicher Adventsplausch ... Das für heute geplante Thema wird in den Januar verschoben!

13. November; Thema: "Alter Wein in neuen Schläuchen? - Leben in der VUCA-Welt"

In den 1990er Jahren entstand das Konzept der VUCA-Welt: Die Welt sei unbeständig, unsicher, komplex und mehrdeutig [Das Akronym VUCA ergibt sich aus den englischen Begriffen]. Wir diskutierten darüber, warum das Konzept so erfolgreich wurde. War die Welt jemals anders? Eigentlich nicht. Und dennoch fanden wir Gründe für den großen Erfolg dieses Konzepts gerade zu dieser Zeit in der zunehmenden Überforderung vieler Menschen durch die Globalisierung, die Digitalisierung und in der daraus resultierenden und immer weiter fortschreitenden Beschleunigung.

Um Wege zu beleuchten, in einer VUCA-Welt zu bestehen, nahmen wir zugleich eine weitere Version von VUCA in den Blick: Vision, Verstehen, Klarheit und Wendigkeit - so eine andere Lesart des Akronyms - seien als Strategie geeignet, die Herausforderungen einer VUCA-Welt zu meistern. Unter der Annahme, das sei richtig, stellten wir jedoch fest, dass vielleicht genau das zur Zeit ein Problem sein könne: Wir jedenfalls waren weitgehend einig, dass vor allem in der aktuellen Politik vielen in der Politik Tätigen gerade diese Eigenschaften fehlten, vor allem die Fähigkeit, Visionen für eine bessere, menschlichere Welt zu entwickeln ...

9. Oktober; Thema (noch einmal) "Die Zukunft ist offen"'

Die Diskussion im August hatte ich als sehr gedrückt und pessimistisch erlebt. Da kam mir ein Artikel von Petra Pinzler ("Da geht noch was!" in der ZEIT 38/2024) in die Finger. "Die Gegenwart" - so hieß es dort - "sei durch viele Ereignisse der Vergangenheit bestimmt, gleichzeitig ermögliche sie viele unterschiedliche künftige Ereignisse", und es wurde eine Methode beschrieben, mit deren Hilfe diese platte Wahrheit mit Leben gefüllt werden könne.

Wir suchten ein Thema - "AfD bei 30%"? "Der Nahost-Konflikt"? "Bedingungsloses Grundeinkommen"? "Zu viel von allem"? -, entschieden uns für das letze und wandten uns den Ursachen der Krise des heutigen Überflusses zu: Das Wirtschaftssystem, die Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg, die Technikgläubigkeit, die Abspaltung des Menschen von seiner Umgebung, der Vergleich mit dem Nachbarn - viele große und kleine Ursachen kamen zur Sprache.

Und schon ging es in die Zukunft: Mögliche, wahrscheinliche und gewünschte Zukünfte waren zu suchen. Und tatsächlich: Trotz der Ernüchterung, dass vieles von dem, was "wünschenswert" erschien, zugleich als "unwahrscheinlich" eingestuft wurde, war der Grundtenor der Diskussion diesmal ein anderer. Es war - wie im genannten Artikel beschrieben - "das Wissen gewachsen, an welcher Stelle wer etwas tun könnte, und damit das Verständnis für die Mühen der politischen Ebene". So gingen wir diesmal nicht pessimistisch, sondern hoffnungsvoll auseinander.

Bei der Arbeit - Mit freundlicher Genehmigung der Fotografin Camilla Schlie vom TiL. Danke!

14. August; Thema: "Die Zukunft ist offen"

Auf meine vorab gemailte Anregung hin, in der Einstimmung aufs Thema vor allem die Gefühle zum Thema in der Blick zu nehmen, und mit dem Wort von Blaise Pascal im Hinterkopf, wenn man Gott zum Lachen bringe wolle, solle man ihm von seinen Plänen erzälen, ging es entsprechend ‘gefühlig’ los. Schnell kamen wir dabei an einen Punkt, an dem die Frage aufgeworfen wurde, warum viele Menschen so viel Angst vor der Zukunft hätten.

Eine Möglichkeit für das Entstehen dieser Sorge wurde im Wandel im Allgemeinen und die Geschwindigkeit des Wandels im Besonderen gesehen. Von dort führte uns das Gespräch dann in die Gegenwart und das Nachdenken über ‘den’ Menschen zurück - die besonderen Möglichkeiten und Eigenarten, die unsere Spezies als Individuen und als Gesellschaft zu ganz besonderem Gestalten zum ‘Guten’ wie zum ‘Bösen’ befähigen.

10. Juli; Thema: "Mütter ..."

Gibt es genetische Grundlagen, die das Verhältnis Mutter-Tochter zu einem außergewöhnlichen machen? Wie wirken sich Rollenbilder und Erwartungen, wie wirkt sich die Erziehung aus? Was kann falsch laufen zwischen Müttern und Töchtern? Ist das Verhältnis von Müttern und Töchtern anders als das von Müttern und Söhnen? Ist das Verhältnis von Vätern zu ihren Kindern anders das von Müttern? Wie geht man im Zusammenspiel mit seinen Eltern mit gegenseitigen 'Schuld'-Vorwürfen um? Ist 'Stolz' eine Kategorie beim Blick auf die eigenen Kinder?

Ein Gespräch zu diesen und vielen weiteren Fragen, das Raum ließ für das Erzählen vieler persönlicher Erlebnisse - nie entblößend, immer anregend.

12. Juni; Thema: "(Wann) ist (welche) Gewalt legitim?"

Das Spektrum des heute von den Beteiligten Eingebrachten reichte von Erfahrungen bei Bobbycar-Rennen in der Grundschule, Erfahrungen beim Bahnreisen mit pöbelnden Mitmenschen und der Frage der Erziehung zu Anstand und Respekt in Zeiten (vermeintlich) völliger Freiheit bis zu Überlegungen zu den Konsequenzen einer Wiedereinführung der Wehrpflicht. Das Problem, Grenzen zu ziehen und Regeln mit und ohne Zwang durchzusetzen, wurde dabei nicht nur theoretisch besprochen, sondern zeigte sich auch deutlich im Mit- und teilweise Gegeneinander der Teilnehmenden.

10. April; Thema: "Kirche".

Eigentlich wollte ich ja gemeinsam mit den Teilnehmenden eine neue Sekte gründen, um darüber nachzudenken, was Kirche ausmacht ... Es kam wieder einmal anders als geplant.

In einer sehr kleinen, aber dadurch auch sehr vertrauten Gruppe kamen wir mit dem Freimaurer, der regelmäßig an "Möönsch" teilnimmt, gleich zu Beginn auf die Frage, was eine Freimaurerloge mit (unserer Vorstellung) der (christlichen) Kirche verbinde und trenne. Viele Aspekte fanden wir grundsätzlich ähnlich: Einen Raum zu teilen, regelmäßig Versammlungen abzuhalten, verbindende Rituale zu haben, ein 'Geheimnis' zu besitzen, eine Gemeinschaft nach innen zu sein und sich nach außen abzugrenzen ("exklusiv, aber nicht elitär"), eine Hierarchie in der Organisationsstruktur zu besitzen, gemeinsame Werte zu vertreten und zu verteidigen ... Anderes schien uns doch anders bei den Freimaurern zu sein: die Auswahl der Mitglieder, die Tatsache, dass die allermeisten Freimaurerlogen nach wie vor reine Männerverbindungen darstellen, die klar stärkere Diesseitsorientierung und ein ausgeprägterer Pragmatismus.

13. März: Thema: "Rechts und links"

Zwanzig Sätze (im Bild weiß) hatte ich zum Anfang ausgeteilt, zu denen die Teilnehmenden zunächst nur mit "Stimme zu" oder "Stimme nicht zu" Stellung beziehen sollten. Nach einem Kurzreferat über die Entstehungsgeschichte des politischen Rechts-Links-Schemas und einiger wesentlicher Aspekte dieser Klassifikation (im Bild bunt) ordneten wir die Sätze anschließend diesem Schema zu, wobei auch eine Sowohl-als-auch-Variante zugelassen wurde.


Zusammenfassung der Diskussion im Bild - Mit freundlicher Genehmigung der Fotografin Camilla Schlie vom TiL. Danke!

[2024] 10. Januar: Thema: "Matriarchat und Patriarchat"

Ein kleiner Kreis heute; wie immer eher konkret als abstrakt argumentierend. Die eigenen Erfahrungen stehen im Vordergrund, nicht die große Theorie. In der Art des Umgangs wird trotzdem deutlich, wie präsent und dominant patriarchales Denken im Alltag ist, und wie schwierig es wäre, das Denken und Handeln in einem Gesellschaftssystem dauerhaft zu ändern.

Wenn man es denn ändern wollte ... Hier wird es dann politisch, doch dafür wollen wir die nächste Sitzung nutzen.

13. Dezember: Thema: "Weihnachten (was auch sonst, aber etwas anders ...)"

Ausgehend von der Geschichte "Nicht nur zur Weihnachtszeit" von Heinrich Böll führte uns die Diskussion zunächst zu den offensichtlichen Fragen: Wie weit darf man von Liebe getrieben gehen? Wie weit darf/soll/muss man Rücksicht auf andere nehmen? Ab der wievielten Wiederholung wird etwas langweilig? Dann konzentrierte sich die Diskussion mehr und mehr auf die Frage, wie sehr Menschen dazu neigen, in einem bekannten (deswegen geliebten und vielleicht sogar verklärten) Zustand zu verharren. Welche Ängste und Widerstände behindern Veränderungen? Dabei kamen auch größere Zusammenhänge zur Sprache wie die Vorgänge im Zuge der Wiedervereinigung und deren Bewertung aus Ost- und Westperspektive und der aktuelle Umgang mit dem Klimawandel.

Aus dem Blick auf Veränderungen im Umgang zwischen Mann und Frau (Bölls Geschichte spielt in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts) ergab sich dann auch das Thema des kommenden Abends.

8. November: Thema: "Wenn ich drei Wünsche frei hätte ..."

Zur Einstimmung ein Märchen: Die drei Wünsche. Danach durften alle Anwesende ihre drei Wünsche auf große Blätter schreiben, die wir der Reihe nach aufdeckten, besprachen und zusammenbrachten. Da waren kleine Wünsche dabei und große, Wünsche für andere und für sich selbst, konkrete Wünsche und abstrakte, umsetzbare Wünsche und utopische, und natürlich auch einmal der eigentlich 'verbotene' Wunsch: "Ich wünsche mir 3 [= drei weitere ...] Wünsche".

Wie immer viel gedacht, viel gelacht, viel geredet, viel gestaunt mit einem Ergebnis, das sich diesmal sehen lassen kann ...:

Mindmap 3 Wünsche

13. September: Thema: "Sich selbst treu bleiben"

In einer sehr kleinen Gruppe (nur zu sechst ...) sprachen wir weniger über das Thema, als wir es auslebten: Was die Teilnehmenden im Wesenskern ausmacht, trat in der Art und Weise ihrer jeweiligen Äußerungen ganz klar hervor. Die Frage, woher dieser Wesenskern rühre - Lebenserfahrungen oder Biologie? - blieb dabei ungelöst, dass dieser Wesenskern jedoch Ruhezeiten und innere Einkehr benötigt, um sich zu entwickeln, klang immer wieder an. Weniger wichtig schien, unter welchen Umständen diese Ruhe aufkommt: der Retreat im Kloster wurde ebenso als Möglichkeit genannt wie das Wacheschieben bei der Armee unter bestirntem Nachthimmel mit der Kalaschnikow über der Achsel. Die Antwort auf die Frage, ob ich mir selbst in einer Situation oder Rolle treu bin, ergibt sich aus der Antwort auf die Frage "Fühle ich mich wohl mit dem, was ich gerade tue?".

Schönste Erkenntnis des Abends: "Das Leben ist ein Kunstwerk!"

(Sommerpause)

5. Juli: Thema: "Künstliche Intelligenz"

Gefragt, wie die Teilnehmenden zum Thema stehen, bilden sich spontan zwei Gruppen - die einen, die eher Vorteile und die anderen, die eher Nachteile sehen. Zunächst werden die Skeptischen gebten, sich untereinander auszutauschen und dabei ihre Bedenken zu klären, während die spontan positiv Eingestellten zuhören, danach umgekehrt. Schon in diesem Versuch des Schwarz-Weiß-Malens zeigt sich schnell, dass weder die eine noch die andere Extremposition durchzuhalten ist.

Die KI - so kommen wir nach etlichen Denkschleifen überein - ist eben ein Werkzeug, dass man zu Wohl und Wehe von Menschen einsetzen kann. Und was dieses Werkzeug tut, ist abhängig von den Menschen, die es nutzen. Ein lebendiger, lebhafter und anregender Austausch, der sicher in die Sommerpause hinein weiterwirken wird ...

7. Juni: Thema: "Sprache und Sprechen"

Was ist das Spezielle der Kommunikation über menschliche Sprache? Können Hunde Autisten sein - und wenn ja, woran würde ich das erkennen? Wäre die Welt besser, wenn alle Menschen - wie vor dem Turmbau zu Babel - nur eine Sprache sprächen? Wie weit sollte man Veränderungen der Sprache (Gendern, Jugendworte, 'Ghetto-Sprache') mitmachen?

Und während wir darüber und noch viel mehr diskutierten, nutzten wir zugleich das Werkzeug 'Sprache'; wie immer alle auf ihre jeweils eigene Art.

3. Mai: Thema: "Tod und Vergänglichkeit"

Nachdem die Termine im März und April 2023 leider kurzfristig entfallen mussten, ging es mit diesem (scheinbar) heiklen Thema weiter. Eingestimmt durch Musik von Subway to Sally - "Grabrede" - und Johannes Brahms - "Ein deutsches Requiem - 3. Herr, lehre doch mich" - sprachen wir über Todesfälle im familiären Umfeld, Bestattungsriten, die Planung der eigenen Beerdigung, Sterbehilfe, der Zusammenhang von Seele und Körper und die Frage 'Was kommt nach dem Tod?'

Man könnte meinen, das alles müsste eine Unterhaltung verdüstern. Aber ganz im Gegenteil: Der Austausch über den Tod war außerordentlich lebendig.

[2023] 1. Februar: Thema "Zeit"

Den Einstieg boten ein klassisches Zitat von Augustinus - "Was ist also die Zeit? Wenn mich niemand darüber fragt, so weiß ich es; wenn ich es aber jemandem auf seine Frage erklären möchte, so weiß ich es nicht" - und die Überlegungen von Jean-Remy von Matt zu seiner Lebenszeituhr (Interview in der ZEIT 51/2022).

Danach verbrachten wir unsere Zeit mit munteren Diskussionen über verlorene, sinnvoll verbrachte, Uhr- und kalendarische Zeit. Wir sprachen über menschgemachte Rhythmen der Arbeits- und Freizeit, den gesellschaftlichen Umgang mit Zeit und dessen Sinn und kontrastierten dies mit Gedanken über natürliche Rhythmen. Wir sondierten den Zusammenhang von Zeit und Raum, wir sinnierten über Veränderungen als sichtbaren Zeichen vergehender Zeit und wir wunderten uns über die Diskrepanzen zwischen dem innerlich empfundenen und dem sich äußerlich am Körper dokumentierendem Alter.

Dazu gabs Kuchen, Plätzchen und Hanftee ...

7. Dezember: Thema "Die Todsünde der Avaritia" (Geiz/Habgier)

Über ein Gedicht von Erich Kästner ("Ansprache an Millionäre" wurde der Bogen vom letzten zum heutigen Thema gespannt. Und dann ging es gleich munter zur Sache. Wir diskutierten unter anderem über folgende Fragen:

Worin besteht der Unterscheid zwischen Geiz und Sparsamkeit? Ist eine Oma, die unter vier Enkeln einen Riegel Schokolade aufteilt, geizig oder sparsam? Geht es bei dem Werbeslogan "Geiz ist geil" wirklich um Geiz? Inwieweit ist Geiz heutzutage gesellschaftsfähig oder vielleicht nicht nur gesellschaftsfähig, Sondern sogar typisch für die Gesellschaft, in der wir leben? Hat Geiz einen wesentlichen Ursprung in (Verlust-)Angst? Und sind reiche Menschen deswegen oft geiziger, weil sie mehr zu verlieren haben als arme?

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Geiz und Gier? Wie fühlt sich ein kleines Mädchen, dessen Oma (wieder eine Oma, aber eine andere als die eben erwähnte ...) vor seinen Augen eine Orange verspeist, ohne auch nur einen Schnitz abzugeben? Ist diese Oma geizig, gierig oder nur gedankenlos?

Sind geizige Menschen egozentrisch? Was hat Geiz damit zu tun, anderen etwas (nicht) zu gönnen? Was kann man (nicht) raffen, was (nicht) horten? Was würde sich ändern, wenn Menschen freigebiger wären?

2. November: Thema "Haben oder Sein"

Heute einmal klassische philosophische Textarbeit. Wir lasen und diskutierten den Abschnitt "Sicherheit - Unsicherheit" aus Erich Fromms "Haben oder Sein". Am Ende des Abends waren nicht nur die unterschiedlichen Lebensweisen im Sein- bzw. Haben-Modus klarer, sondern es herrschte auch weitgehende Einigkeit, dass dass Fromm idealtypisch Extrempole beschreibt, während sich im Alltag 'Sein' und 'Haben' gegenseitig durchwirken und beeinflussen, so dass Menschen ihr Leben nicht konsequent nur auf die eine oder andere Weise gestalten können.

Angeregt durch die Lektüre wurden weitere große und kleine Themenkomplexe aufgemacht - Darunter, um nur einige zu nennen: Fanatismus, Strandsäuberungsaktionen und das Mitleid für Schafe.

5. Oktober: Thema "Genossenschaften"

Vielleicht ein ungewöhnliches Thema für einen philosophischen Abend; erwachsen aus dem Thema des vorangegangenen Abends ... Sehr bedauerlich, dass der Initiator des Themas selbst nicht da war.

Was eine Genossenschaft kennzeichnet, war schnell erklärt, einige prägnante Unterschiede zwischen Ost und West kamen zu Sprache, ein historischer Abriss durfte nicht fehlen, und Vor- und Nachteile einiger ausgewählter Genossenschaften fanden spezielle Erwähnung. Darin, dass Menschen für das Funktionieren einer Genossenschaft idealerweise bestimmte Eigenschaften wie Engagement, Einsatz, Verantwortungsgefühl und Sozialverträglichkeit mitbringen sollten, waren sich die meisten einig; bei der Einschätzung allerdings, ob es genügend solcher idealer Typen gebe, gingen die Meinungen schon wieder auseinander ...

7. September: Thema "Reichtum"

Die Eingangsfrage "Wer von Euch ist reich?" beantwortete etwa die Hälfte der Anwesenden spontan mit "Ich"; zugleich löste die Frage natürlich die (erhoffte) Gegenfrage aus, was es denn eigentlich bedeute, "reich" zu sein. Und schwupps waren wir im Austausch, diskutierten materiellen und immateriellen Reichtum, das Verhältnis von Reichtum und Glück (Stichwort: buddhistische Mönche), die Frage nach der (un)gerechten Verteilung von Reichtum und die Angemessenheit von Tätigkeit und Lohn, die unterschiedliche Bedeutung von "arm" und "reich" je nach Gesellschaft und Land, die Frage der Wertschätzung, die Frage von Reichtum und Macht, ...

Wie immer wurde die Diskussion durch persönliche Erfahrungen und Erlebnisse bereichert (!). Diesmal - unter anderem - aktuelle Sorgen nach dem Abrutschen in Armut durch Inflation und Verwerfungen infolge des Kriegs in der Ukraine; den Vergleich von Kindern durch ihre Eltern unter dem Aspekt des (finanziellen) Erfolgs; Erlebnisse auf dem Jakobsweg und die Frage, ob es wohl möglich sei, ohne Geld durch Deutschland wandern zu können.

(Sommerpause)

1. Juni: Thema "Der Mensch - Krone der Schöpfung?"

Ein kurzes Referat zur Einstimmung - mit einigen Anmerkungen zur Schöpfungsgeschichte aus der Bibel einerseits und der naturwissenschaftlichen Sicht der Evolutionstheorie andererseits - genügte, um die Anwesenden zu kühnen Gedanken zu inspirieren.

Offenbar zeichnet sich der Mensch durch nahezu unbegrenzt anmutende Fähigkeiten aus, seine Welt zu gestalten. Darf der Mensch angesichts dessen jedoch tun, was er will - 'weil er es kann', wie ein Teilnehmer formulierte - und was folgt daraus für seine Verantwortung der Welt gegenüber? Oder stünde es ihm wegen seiner ebenfalls besonderen Fähigkeit zur Selbstreflexion nicht besser an, sich wenigstens gelegentlich bewusst zurücknehmen und seine Stellung in der Natur etwas demütiger zu beschreiben und auszufüllen?

Ob der Mensch die Krone der Schöpfung sei, konnte erwartungsgemäß nicht geklärt werden. Spannende Anregungen aber gab es genug - mit viel Potential, nachdenkliche Stunden in der anstehenden Sommerpause zu füllen.

4. Mai: Thema "Wahrheit"

Knapp dreißig Zitate bildeten die Grundlage für das heutige Nachdenken. Die Anwesenden zogen sich jeweils ein Zitat, durften fünf Minuten still darüber nachdenken und dann ihre Überlegungen der Gruppe vortragen. Schon im Laufe dieser Vorstellungen der Zitate mit den Assoziationen der jeweiligen Vortragenden ergaben sich mannigfältige Querverbindungen, wie in der abschließenden Gruppendiskussion (nach einer kurzen Kekspause) deutlich wurde.

Was das Gegenteil von "Wahrheit" sei - Lüge, Irrtum, Täuschung, Meinung ...? Worin der Unterschied zwischen wissenschaftlicher und spiritueller "Wahrheit" bestehe? Wie Wahrheit(en) und Macht zusammenhingen? Was Wahrheit damit zu tun haben könnte, ein "Jemand" und kein "Niemand" zu sein?

Wer heute "die" Wahrheit zu erfahren suchte, musste ratlos gehen. Wer Anregungen zum Weiterdenken suchte, erlebte ein Fest.

30. März: Thema "Freiheit"

Begrüßung mit einem Lied (Peter Schilling: Major Tom) zum Aufwärmen; danach angeregte Arbeit in Kleingruppen - Die Ergebnisse der Diskussionen in diesen Kleingruppen als Mindmap (in den Bildern) sagen mehr als 1000 Worte ...

Mindmap Freiheit 1 Mindmap Freiheit 2
Mindmap Freiheit 3 Mindmap Freiheit 4

2. März: Fortsetzung der Einführung

Ähnlich große Zahl wie beim letzten Mal, aber teils andere Gesichter - Ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen ...? :-) Wegen der Neuangekommenen wiederholte ich kurz, was am letzten Mal besprochen wurde, und nahm den Faden mit der dritten Kantschen Frage "Was darf ich hoffen?" wieder auf, um dann zur vierten "Was ist der Mensch?" zu kommen.

Das spezielle menschliche Zeitempfinden mit Erinnerung an die Vergangenheit und - für die Hoffnung von besonderer Bedeutung - Vorausahnung der Zukunft, der Mensch als reflektierende "Krone der Schöpfung" (?) oder doch wesentlich geprägt durch die uralten Reaktionsmuster von Kampf / Totstellen / Weglaufen, die Bedürfnispyramide von Maslow und moralische Werte, die unterschiedliche Wahrnehmung von Wessis und Ossis am Beispiel des 8. Mai als "Tag der Befreiung" (Ost) oder "Tag der Kapitulation" (West), des Weiteren mehrere persönliche Bekenntnisse und Vorschläge zur Gruppengestaltung - Herrlich! Wieder ging es lebhaft zu.

Für die Gedanken von Helmut Hofbauer, die Philosophie habe "primär eine befreiende Funktion" und "der Hauptnutzen des Philosophierens für mich besteht darin, dass ich durch Nachdenken viele Dinge wieder aus meinem Kopf rausbekomme, die man mir da im Laufe der Zeit - in Familie, Schule, Universität, durch die Medien etc. - hineingesetzt hat" (Hofbauer: "Vom Nutzen und Nachteil der Philosophie"), blieb am Ende fast zu wenig Zeit.

[2022] 2. Februar: Auftakt / Einführung

Großes Interesse / Neugierige, aufgeweckte Menschen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen / Klare, respektvolle Wortmeldungen - Ja, die Auftaktrunde war sehr vielversprechend.

Ich hatte mir vorgenommen, mit den berühmten vier Fragen von Immanuel Kant zu beginnen, und nach einer ausgiebigen Vorstellungsrunde begann ich diese vorzustellen. Allerdings kamen wir nicht über die ersten zweieinhalb Fragen - "Was kann ich wissen?", "Was soll ich tun?" und einen Anflug von "Was darf ich hoffen?" - hinaus, da die Fragen vielfältigen Anlass zum Weiterspinnen und Austausch gaben.

Wissenschaft und Wahrheit, Jäger- und andere Schnitzel, LGBTQIA+ (was das bedeutet, finden Sie an anderer Stelle im Internet), Fidschi und Friseuse, alte weiße Männer und rote Ampeln, Quantenphysik und Parallelwelten, dazu noch verschiedene Anmerkungen zum Tagesgeschehen - so hingeschrieben scheint es ein wildes Sammelsurium gewesen zu sein (und das war noch bei Weitem nicht alles, was zur Sprache kam ...). Wer dabei war, kann hoffentlich meinen Eindruck bestätigen, dass bei all der Fülle dennoch ein roter Faden die Diskussionen durchzog.